Die Sketchbook Challenge

Im Oktober 2024 habe ich mir eine Challenge gesetzt: Ich wollte ein paar meiner angefangenen Skizzenbücher bis Ende des Jahres voll machen. Ich hab ständig so viele Skizzenbücher gleichzeitig, dass ich immer ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich mir ein neues Skizzenbuch kaufe. Dieses schlechte Gewissen wollte ich einfach mal weghaben. Also war diese Challenge geboren.

Denn, wenn ich fünf Skizzenbücher vollmalen würde, dann dürfte ich doch mindestens ein neues Skizzenbuch kaufen, ohne schlechtes Gewissen, oder?

Warum habe ich überhaupt so viele Skizzenbücher gleichzeitig?

Nun, das ist einfach. Jedes Skizzenbuch hat anderes Papier oder ein anderes Format. Ich habe kleine und große Skizzenbücher, Hochformat, Querformat und Quadratisches Format. Dünnes Papier, dickes Papier, Aquarellpapier. Alles mögliche. Und diese Vielfalt ist super, denn ich möchte ja nicht jeden Tag das Gleiche malen, sondern auch viel experimentieren und rumprobieren. Da hilft verschiedenes Papier und verschiedene Formate auf jeden Fall!

Die Challenge

Ich habe mir also 5 meiner Skizzenbücher vorgenommen, bei denen ich langsam keine Lust mehr hatte, dass die immer noch offen/ungenutzt rumlagen. Ich wollte auch langsam mal was Neues. Aber wie gesagt, das schlechte Gewissen.

Diese 5 Skizzenbücher mussten aber erstmal einer Inventur unterzogen werden. Wieviele Seiten waren noch offen? Wieviel musste ich schaffen?

Nach dem zählen und aufschreiben und Kästchen malen (denn ich liebe es einfach, Sachen abzuhaken), kam also raus: 99 Sketchbook-Seiten bis Ende des Jahres. 99 Seiten in 3 Monaten. War doch easy schaffbar oder?

Die Sketchbooks

Diese Skizzenbücher habe ich ausgewählt:

(Links sind Affiliate Links)

Strathmore Mixed Media A4 Hardcover - 190 g/m²

Hahnemühle Sketch Quadratisch - 140 g/m²

Hahnemühle Watercolor A6 - 100% Baumwolle, 250 g/m²

Hahnemühle Aquarell grau Quadratisch - 200 g/m²

das kleine goldene mit dünnem Papier (80 g/m²?

So lief es

Im ersten Monat habe ich mir wirklich viel vorgenommen zu malen. Schließlich wollte ich den ersten Monat auch mit der Kamera begleiten, um daraus ein Video zu machen (um mich dann auch accountable zu halten! Man will doch nicht im Internet versagen!). Ich kam also wirklich gut voran im Oktober. Ich war im Park, ich war in der Bibliothek, ich habe viel zuhause gemalt.

Und dann war das Video fertig und ich war mitten im November und habe fast gar nichts gemacht. Es waren noch gut 60 Seiten offen und ich bekam etwas Panik. Nur, weil ich im November so schluderig war und mich plötzlich nicht mehr drauf konzentriert habe, sollte ich die Challenge nicht schaffen? Niemals!

Im Dezember habe ich dann also nochmal ordentlich aufgeholt. Habe mir das Sketchbooking in den Kalender geschrieben. Habe akribisch Seiten nach Seiten gemalt. Zeit genutzt um wenigstens eine Seite pro Tag zu schaffen. Am Ende waren es noch 25 Seiten. Ich machte mir eine Liste auf meinem kleinen Mini-Whiteboard. 19 to go! Motivation pur, direkt nach dem Aufstehen.

Die übrige Zahl durch die verbleibenden Tage des Jahres zu teilen, war einfacher, als eine abstrakte Zahl zu haben. Ich wusste: Pro Tag sollte ich 2-3 Seiten schaffen. Das war machbar! Mittlerweile waren schon 2 Sketchbooks fertig. Es war ein Ende in Sicht!

Ich wusste auch, dass ich in meinem großen Strathmore Sketchbook noch eine Doppelseite übrig hatte, die ich nur angefangen, aber nie beendet hatte. Aber dafür gab es auch eine Idee: Die Seite mal an einem Tag fertig malen und das ganze aufnehmen. Dann hab ich gleich Footage für das Final-Video! Zwei Fliegen mit einer Klappe. Perfekt!

So kam es also, dass ich am allerletzten Tag in 2024 noch die letzten Seiten malte. Aber ich hatte es geschafft! Die Challenge war erfolgreich! 99 Seiten in 3 Monaten waren gemalt. (Und zugegeben, ein neues Skizzenbuch war im Dezember schon bei mir eingezogen, haha!)

Was habe ich daraus gelernt?

So eine Challenge hat ja nicht nur den Sinn, die Skizzenbücher voll zu malen, sondern soll natürlich auch etwas mit mir machen. Ich benutze Skizzenbücher ja dafür, Sachen auszuprobieren, zu experimentieren und zu üben. Üben ist ja sowieso das A und O beim Malen und Zeichnen.

Hätte ich die 99 Seiten etwas besser auf die 3 Monate aufgeteilt, hätte ich pro Tag ungefähr eine Seite malen müssen. Das hätte sicherlich einen extremen Schub an Expertise gegeben! Allerdings bin ich kein Fan davon, jeden Tag zu malen. Mir vergeht da schnell die Lust, bzw. weiß ich dann nicht, was ich malen soll. Ist aber auch nicht schlimm.

Was ich am Ende der Challenge gemerkt habe: Ich mag es, mir Zeit zu nehmen um kreativ zu sein. Da ich das im Alltag einfach viel zu wenig mache, war diese Challenge eine gute Abwechslung. Leider lässt man sich jedoch immer wieder einlullen in Arbeit, Haushalt, Alltag. Da ich mir gegen Ende der Challenge aber das Sketchbooking auch wirklich in den Kalender als To Do aufgeschrieben hatte, funktionierte das ganz hervorragend.

Ich habe auch gemerkt, dass ich mehr Motivation habe, wenn ich mir vor dem eigentlichen Malen schon überlege, was, oder wo, ich malen möchte. Skizzenbücher sind ja dafür da, Studien anzufertigen, weswegen ich eine Menge Goethe Studien gemacht habe. Dabei habe ich meine Aquarell-Künste und meine Farb-Aussuch-Künste trainiert. Denn ich bin nicht immer die Beste im Farben aussuchen. Auch habe ich gemerkt, dass Landschaften wirklich fantastisch zu malen sind, weil man da so detailliert oder locker sein kann, wie man gerade möchte und am Ende kommt dennoch irgendwie eine Landschaft raus.

Nun heißt es: Kreativ sein wieder in den Kalender schreiben!

Im folgenden gibt es die Sketchbooktouren der fertigen Skizzenbücher (fehlende werden noch nachgereicht):

Hier ist außerdem das erste Challenge Video und der Abschluss!

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